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OL DOINYO LENGAI Der heilige Berg der Masai Vor etwa 20 Mio. Jahren begann sich Ostafrika, beginnend im Jordantal durch das Rote Meer in südlicher Richtung bis hin zum Sambesifluß, vom Rest Afrikas zu trennen. Dieser Prozess, bei dem zwei tektonische Platten auseinander driften, fand vor 1,2 Mio. Jahren seinen letzten Höhepunkt. Es entstand der Ostafrikanische Grabenbruch (Riftvalley) und zahlreiche Vulkane sowohl im Bereich der Sohle als auch auf den Grabenschultern. Die bekanntesten auf der östlichen Schulter sind der Mount Meru und der Kilimanjaro, der heute als nicht mehr aktiv eingeschätzt wird. Einer der weltweit seltsamsten aktiven Vulkane befindet sich innerhalb des Grabens inmitten der tansanischen Serengeti. Dieser Vulkan ist daueraktiv und gibt, bedingt durch einen hohen Natronkarbonatanteil in der Schmelze, “schwarze Lava“ mit einer Temperatur von nur ca. 580°C frei, welche im Gipfelbereich, der an eine wahre Mondlandschaft erinnert, über zahlreiche Hornitos ausgestoßen wird. Zum Vergleich: – die bei Tageslicht rot glühende Lava (z.B. Ätna) liegt bei ca. 1.000°C. Als erster Europäer drang der Forschungsreisende G. Fischer 1883 zum Ol Doinyo Lengai vor, welcher später lange Zeit sogar als “unbesteigbar“ galt. Die dort lebenden Masai verehren diesen Vulkan als heiligen Berg und als Sitz ihres Schöpfers Engai. Mit einer Gruppe von Vulkanfreunden unter Leitung von Christoph Weber V.E.I. (Vulkan-Expeditionen-International) besuchten wir diesen außergewöhnlichen Berg im Juni des Jahres 2004, errichteten in seinem Krater ein Zeltcamp und studierten ihn 6 Tage und Nächte lang. Von dieser nicht alltäglichen Trekkingtour in der auch viele tierische Begegnungen im Serengetinationalpark ihren Platz fanden, möchte ich in meinem Vortrag berichten. Begleiten Sie mich auf einer außergewöhnlichen Vulkanreise, diesmal in das ostafrikanische Riftvalley nach Tansania, zum heiligen Berg der Masai.
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